Digitale Lernbegleitung statt Frontalunterricht

Wie adaptive Lernsysteme/Tutoring-Systeme die Berufsbildung verändern

Die Rolle der Lehrperson hat sich mit der Digitalisierung ebenfalls gewandelt: so stossen klassische Frontalformate in der Berufsbildung mittlerweile oft an ihre Grenzen: Lernende sollen von praxisnahen und interaktiven Lernmethoden profitieren können. Der klassische Frontalunterricht wird entsprechend nach und nach abgelöst und mutiert tendenziell zu einer Lernbegleitung für individualisiertes Lernen.

Lernende werden entsprechend mit individueller Unterstützung gefördert. Hierbei können digitale Tools wie adaptive Lernsysteme und Tutoring-Systeme den Lehrpersonen als Hilfsmittel dienen und zur gezielten Begleitung genutzt werden.

Es gibt unterschiedliche Typen digitaler Tutoring-Systeme:

  • Regelbasierte Systeme (z.B. Quiz mit Feedback)
  • Adaptive oder KI-basierte Systeme (z.B. Lernempfehlungen)
  • Hybride Modelle (z.B. Nutzung digitaler Lernplattformen mit synchronem oder asynchronem Feedback)

Beispiele für solche Systeme gibt es unzählige: so sind personalisierte Lernpfade oder Lerneinheiten (Stichwort beook lessons), sowie Chatbots für FAQ und Lerndokumentationen typische Anwendungsbereiche solcher Lernsysteme.

Praxisbezug Berufsbildung

Digitale Lernbegleitung ist dort hilfreich, wo sie den Lernenden nicht nur Inhalte zur Verfügung stellt, sondern ihnen gezielt hilft, Hürden zu überwinden, Fehler zu reflektieren und Lernfortschritte zu erkennen. Gerade in der Berufsbildung, wo schulisches Lernen eng mit praktischen Anforderungen in Zusammenhang steht, kann eine gut konzipierte Lernbegleitung wertvolle Unterstützung bieten – an allen drei Lernorten: Berufsschule, überbetrieblicher Kurs (üK) und Betrieb.

So wird in der Berufsschule der Fokus auf Feedback statt Frontalunterricht gelegt. Lernende erarbeiten digitale Aufgaben und Arbeitsaufträge selbstständig und selbst organisiert (SOL). Durch Feedbacks und Rückmeldungen wird der individuelle Lernerfolg gesteigert und die Lernzeit effizienter gemacht: die Präsenzzeit wird effektiver genutzt.

Fazit: Digitale Lernbegleitung funktioniert besonders dann gut, wenn sie nicht isoliert, sondern als Teil eines ganzheitlichen Lernkonzepts eingesetzt wird. Die Stärke liegt darin, Lernende gezielt zu unterstützen – und Lehrpersonen zu entlasten. In der Berufsbildung schafft das die Grundlage für selbstbestimmtes, reflektiertes Lernen mit direktem Praxisbezug.

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