Digitale Lehrmittel bieten den Vorteil interaktiv sein zu können – doch was bedeutet Interaktivität eigentlich in einem didaktisch sinnvollen Kontext? In der Aus- und Weiterbildung kann gut gestaltete Interaktion den Lernprozess optimieren und vertiefen. Um eine ideale Lernwirkung zu erzielen, ist es zentral, dass Animationen und Klickflächen resp. Interaktionsmöglichkeiten möglichst zielführend eingesetzt werden.
Oft wird Interaktivität im digitalen Kontext mit Klickbarkeit verwechselt: Schaltflächen, Quizzes oder verschiebbare Elemente wirken auf den ersten Blick „interaktiv“. Doch für nachhaltiges Lernen ist entscheidend, ob durch die Interaktion eine kognitive Aktivierung entsteht.
Wie kann Interaktivität in digitalen Lernmedien pädagogisch und didaktisch sinnvoll eingesetzt werden?
Es gibt unterschiedliche Arten digitaler Interaktivität:
- Reaktive Interaktion: Rückmeldung auf Eingaben
- Beispielsweise die Korrektur einer gelösten Aufgabe
- Reflexive Interaktion: Anregen, eigene Gedankengänge anzustellen
- Beispielsweise Selbsteinschätzungen und -reflexionen
- In beook beispielsweise durch das Erstellen einer eigenen Seite oder Lösen eines Praxis-Checks
- Konstruktive Interaktion: Wissen aktiv erzeugen
- Beispielsweise offene Text-Aufgaben (Essay) oder Simulations-Aufgaben
Für kompetenzorientiertes Lernen sollte Interaktion zu Denken und/oder Anwenden anregen.
Praxisbezug Berufsbildung
Besonders praxisnahe und handlungsorientierte Lernumgebungen haben sich in der Berufsbildung bewährt. Es existieren diverse Formate, mit welchen der Lernprozess dank interaktiver Elemente praxisnah und lehrreich gestaltet werden kann.
Ein klassisches Beispiel hierfür sind Entscheidungsbäume und Lernpfade: Lernende wählen einen Weg oder eine Antwort und erhalten dann darauf abgestimmtes Feedback. Weshalb heutzutage Feedback als eine der angesehensten didaktischen Methoden angesehen wird, erfahren Sie übrigens hier.
Durch das Durchspielen von realitätsnahen Szenarien kann das Wissen zu einem bestimmten Thema gefestigt werden. So können beispielsweise Lern- und Aufgabenszenarien, aber auch Lerneinheiten aus beook lessons beispielsweise dazu dienen, vertieften Einblick in ein Themengebiet zu erhalten und den Wissensstand zu vergrössern.
Praxisbezug Lehrmittelgestaltung
Auch bei der Entwicklung digitaler Lehrmittel und Lernmedien können bereits interaktive Elemente berücksichtigt und eingebunden werden. So können interaktive Aufgaben erstellt werden, bei welchen sich die Lösungen und Korrektur einblenden lassen oder es können vordefinierte Szenarien einem Buch mitgegeben werden.
Für eine gute Bedienbarkeit und Nutzerfreundlichkeit ist es zudem wichtig, zu prüfen, dass die Inhalte und auch die integrierten interaktiven Elemente auch auf mobilen Geräten ansprechend wirken. Hierfür eignen sich Inhalte im Fliesstext-Format ideal (vgl. Blog-Beitrag Fixed-Layout vs. Fliesslayout).
Wird Interaktivität zielgerichtet eingesetzt, werden digitale Lehrmittel mit echtem didaktischen Mehrwert geschaffen.